Jugendarbeit überrascht

Jugendarbeit erhöht die Lebensqualität für junge Menschen und deren Familien, indem sie attraktive Freiräume und Freizeitmöglichkeiten schafft und wirkt damit als positiver Standortfaktor negativen demographischen Entwicklungen entgegen.

Jugendarbeit bietet Gestaltungsräume

Gut gemachte Jugendarbeit heißt Aktivierung. Das ist das Gegenteil von Passivität. Und wer Jugendarbeit für einen Luxus hält, hat an einer Stelle Recht: Sie ist ein Experimentierraum, in dem junge Menschen selbstständig oder mit der Unterstützung von professionellen und ehrenamtlichen Helfenden versuchen, Antworten auf die vermeintlich kleinen eigenen Fragen und Herausforderungen der großen Welt zu suchen. „Nichts muss, alles kann“ ist nicht die pädagogische Legitimation endlosen „Chillens“ und nicht enden wollender Langeweile, sondern Rahmen für den Schutz vor gnadenloser Fremdbestimmung durch Interessen, die junge Menschen entweder als manipulierbare Konsument*innen oder als verpflichtete Verehrer*innen der Maximen alternder Generationen betrachten.

Raum für Wachstum

Und gleichzeitig ist Jugendarbeit der Nährboden, auf dem immer wieder Fragen gestellt werden nach dem, was die jungen Menschen bewegt, was sie wirklich tun wollen und auch können, um die eigene Lebenssituation und vielleicht auch die der eigenen Peer-Group zu verändern. In einer Jugendarbeit, die anspruchsvoll und risikofreudig gestaltet wird, werden Gedankenspiele nicht als Spinnerei abgetan, sondern umso mehr gehegt und gepflegt. Schließlich sind sie Grundlage für gesellschaftsverändernde Ideen, die von eben jenen Spinner*innen umgesetzt werden wollen.

Mehr als Fürsorge

Jugendarbeit ist nicht die Kirsche auf dem Sahnebecher der kommunalen Daseinsfürsorge. Vielmehr dient sie der Ermutigung junger Menschen, sich Dinge zuzutrauen und Herausforderungen anzunehmen. Selbstwirksamkeitserfahrungen sind neben ökonomischer Sicherung und sozialer Einbettung die wirksamsten Grundlagen für Menschen, sich über den Horizont der eigenen Grundabsicherung hinaus zu engagieren. Dabei heißt „Selbstwirksamkeit“ nicht, dass alles sofort und im ersten Anlauf klappen muss und permanent Beifall erschallen wird. „Selbstwirksamkeit“ ist die Erfahrung, in einem Versuch, etwas zu beschreiben und zu gestalten, ernstgenommen zu werden. Visionär*innen brauchen die Erfahrung, dass jemand Wert auf ihre Ideen, ihre Unternehmungen, ihren Einsatz legt. Diesen Rahmen schafft Jugendarbeit.

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